Energie aus Bürgerhand

PV-Anlage in Bundorf:

Beste Bedingungen für Feldlerchen

Die PV-Anlage in Bundorf zeigt eindrucksvoll, wie Klimaschutz und Artenschutz Hand in Hand gehen können. Auf rund 125 Hektar Fläche betreiben MaxSolar und die EGIS eG einen der größten Solarparks Bayerns – und schaffen gleichzeitig Lebensräume für bedrohte Arten wie die Feldlerche.

Energie und Artenvielfalt auf einer Fläche

Die EGIS eG realisierte rund 30 % der Gesamtleistung als Bürgersolarpark. Ein Teil des erzeugten Stroms versorgt zudem das örtliche Wärmenetz – betrieben mit Großwärmepumpen – und zwölf E-Ladepunkte mit 100 % Ökostrom. Investitionsvolumen: 35,7 Millionen Euro.

Bereits im Genehmigungsverfahren wurde klar: Auf dem Gelände nisten Feldlerchen, eine in Deutschland stark bedrohte Vogelart. Anstatt aufwendige externe Ausgleichsflächen anzulegen, entschieden sich die Projektpartner – in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde – für gezielte Schutzmaßnahmen direkt auf dem Gelände.

Konkrete Maßnahmen vor Ort

  • Wildtierkorridore und 15 cm hohe Zaunlücken ermöglichen Kleintieren den Durchgang.

  • Magerwiesen aus heimischem Saatgut, Altholzhaufen und Trockenflächen schaffen strukturreiche Lebensräume.

  • Modulreihen mit bis zu 6 Metern Abstand sorgen für viel Licht am Boden.

  • Bifaziale Solarmodule garantieren hohe Leistung trotz weiter Abstände.

  • Pflegemaßnahmen wie spätes Mähen oder Beweidung sichern die langfristige Biodiversität.

Deutlicher Anstieg bei der Feldlerche

Ein unabhängiges Monitoring dokumentierte den Erfolg: Die Zahl der Feldlerchenreviere stieg von ursprünglich 26 auf 99 – eine Vervierfachung. Auch andere Arten wie Schafstelze, Goldammer oder Baumpieper profitierten sichtbar.

Ausschlaggebend für diesen Effekt sind laut Gutachten u. a. die Rohbodenanteile, das Fehlen von Pestiziden und die besonnten Streifen zwischen den Modulreihen – ideale Bedingungen für Bodenbrüter wie die Feldlerche.

Langfristiger Schutz und Einbindung der Öffentlichkeit

Damit dieser Erfolg nicht nur kurzfristig wirkt, wird die Fläche weiter beobachtet – inklusive einer eigens dafür installierten Aussichtsplattform. Diese dient nicht nur dem Monitoring, sondern auch als Ort für Naturbeobachtung und Umweltbildung.

EGIS-Vorstand Pascal Lang betont: „Wir bleiben dran – mit konsequenter Pflege und dauerhaftem Monitoring. Denn der Schutz der Artenvielfalt ist kein Einmalprojekt, sondern ein langfristiges Versprechen.“

Originalartikel erschienen im Magazin „Profil – das bayerische Genossenschaftsblatt“, Ausgabe 06/2025:
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Bildquelle: Flemming Ostermann

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